Pollnow

Kreis Schlawe in Pommern


 

Pollnower Heimattreffen 2011 -  Ein Rückblick

 

Vom 31.07.2011 bis 06.08.2011 fand unter Leitung von Klaus Kramer eine Busfahrt ab Flensburg nach Pollnow statt.

 

Nachfolgend einige Fotos:

 

Kramer_DSC_0361.jpg

Kramer_DSC_0380.jpg

 

 

Kramer_DSC_0382.jpg

Kramer_DSC_0385.jpg

 

 

Kramer_DSC_0421.jpg

Kramer_DSC_0444.jpg

 

 

Kramer_DSC_0451.jpg

Kreuz.jpg

Foto 1-7: Klaus Kramer

Foto: Manfred Stüwer

Heiliger Berg.jpg

Stüwer_2011_1.JPG

Foto: Manfred Stüwer

Foto: Manfred Stüwer

Stüwer_2011_2.JPG

Stüwer_2011_3.JPG

Foto: Manfred Stüwer

Foto: Manfred Stüwer

Stüwer_2011_4.JPG

Stüwer_2011_5.JPG

Foto: Manfred Stüwer

Foto: Manfred Stüwer

 

Heimattreffen der Pollnower 2011

 

39 Pollnower unternahmen in der Zeit vom 31. Juli bis 6. August 2011 eine Reise in die alte Heimat und waren im Schlosshotel Podewils in Krangen oder in anderen Quartieren in Pollnow und Krangen untergebracht.

Zwei Tage waren der Heimatstadt gewidmet und an drei Tagen wurden bei schönstem Wetter Besichtigungsfahrten nach Bad Polzin, Alt Draheim, Neustettin, Köslin und Leba durchgeführt. Sogar die Lonske - Düne wurde bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein, was ein frischer Wind von der Ostsee her erträglich machte, bestiegen. Einige Landsleute zogen am Strand die Schuhe aus und ließen die Füße von den Ostseewellen umspülen.

 

Auch dem Bismarckschloss in Varzin wurde ein Besuch abgestattet.

Das Wiedersehensfest wurde an einem schönen Sommerabend unter freiem Himmel am See beim Schloss Krangen gefeiert. Ein großes Buffet war aufgebaut und drei Musikanten mit Geige, Pauke und Akkordeon sorgten für die nötige Stimmung. Es wurden deutsche und polnische Lieder gespielt und gesungen. Bei Eintritt der Dunkelheit endete das Fest mit einem Lagerfeuer.

Das Verhältnis zwischen Deutschen und  Polen ist in Pollnow gut, ja, freundschaftlich. Die alten Pollnower sind immer herzlich willkommen.

Diese Freundschaft verdanken die Pollnower den Ehrenbürgern der Stadt Klaus Kramer, der auch diese Reise organisiert hat, Hans Piepgras und dem inzwischen verstorbenen Kurt Glienke. [*siehe Anm. der Redaktion unten]

Der Bürgermeister Gregor Lipski lud die Reisegruppe zu einem geselligen Zusammensein ins Rathaus (früher Sparkasse) ein und bewirtete sie im Sitzungssaal mit Kaffee, Tee, Gebäck und Süßigkeiten. Der Kreispräsident Darius Kalinowski war ebenfalls anwesend und hatte die Rolle des Dolmetschers übernommen.

Bürgermeister Lipski und Klaus Kramer hielten die Ansprachen.

Die Pollnower wurden über die Weiterentwicklung der Stadt unterrichtet. z.B. werden zur Zeit die Moorbachstraße, Lange -Bach-Straße und Kirchhofsweg ausgebaut. An der Junkerstraße entstand ein großer Kinderspielplatz Es ging recht fröhlich zu, als Klaus Kramer von einem Besuch des Bürgermeisters und des Kreispräsidenten in Schleswig - Holstein berichtete. Als Gastgeschenk hatte er bayrische Bierkrüge mitgebraucht. Bei der Gelegenheit besuchte er mit den beiden Herren auch die Ruhestätte von Kurt Glienke in Glückstadt.

Nach dem Besuch beim Bürgermeister begaben sich die Pollnower zu einer Andacht und Besichtigung in die Stadtkirche, die speziell für sie geöffnet wurde. Der polnische Priester Roman Śledz war anwesend. Er hielt eine kurze Andacht und betete mit der Gemeinde das Vaterunser. Die Andacht endete mit dem Lied "Lobe den Herren".

Dem Aufenthalt in der Stadtkirche folgte eine Kranzniederlegung am Gedenkstein für die in der Heimat und in der Fremde verstorbenen Pollnower auf dem Friedhof.

Die Zeremonie erfolgte auch in Anwesenheit des polnischen Geistlichen.

Den Kranz der Pollnower mit blau-weißer Schleife und der Aufschrift "Unseren Verstorbenen zum Gedenken - Heimatgruppe Pollnow 2011", legten Manfred Genz und Manfred Stüwer nieder, wonach der Bürgermeister und der Kreispräsident daneben Grablichter aufstellten. Klaus Kramer hielt die Ansprache, es wurde wieder das Lied "Lobe den Herren" gesungen und mit dem Vaterunser unter Mitwirkung des Geistlichen endete die feierliche Handlung.

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war das Pflanzen einer Eiche vor dem Gymnasium auf dem Hagelsberg.

Die Eiche soll vor den Augen der Jugend zu einem mächtigen Baum wachsen und an die früheren Pollnower erinnern. Damit soll auch zum Ausdruck kommen, dass das deutsch-polnische Verhältnis zu einer festen dauerhaften Freundschaft wachsen möge.

Bürgermeister Lipski, Stadtratsvorsitzender Wilk und Kreispräsident Kalinowski waren erschienen. An den Masten wehten die Fahnen von Deutschland und Polen sowie die Europafahne.

Mit dem Pflanzen begannen die beiden deutschen Ehrenbürger der Stadt Pollnow, Klaus Kramer und Hans Piepgras, in dem  sie die ersten Schaufeln Erde auf die Wurzeln schippten. Ihnen schlossen sich Bürgermeister Lipski und Stadtratsvorsitzender Wilk an. Dann durften alle Pollnower auch die Schaufel in die Hand nehmen.

Ein wunderbares Erlebnis  war eine Wanderung auf den Heiligen Berg, auf dem die Polen nach der Wende ein kleines Kloster, in dem ein Mönch lebt, mit einer Kapelle errichtet haben.

Die Kapelle ist unbeschreiblich schön, man hat ein Kleinod geschaffen - einen idealen Wallfahrtsort. Der Altartisch birgt eine Reliquie von Bischof Otto von Bamberg, der die heidnischen Pommern zum Christentum bekehrte

Der Besuch der Kapelle, wo Pater Andrzej Artym zu unseren Landsleuten gesprochen hatte, endete auch mit dem Lied "Lobe den Herren".

Zur Überraschung wurde festgestellt, dass neben der Kapelle ein steinernes Eisernes Kreuz mit den eingemeißelten Jahreszahlen "1914 - 18" von einem Kriegerdenkmal auf einem kleinen Sockel mit einer Gedenktafel aufgestellt ist. Auf der Tafel ist in deutscher und polnischer Sprache zu lesen. "Wenn das menschliche Gedenken erlischt, werden die Steine weitersprechen".

Die Quelle am Heiligen Berg, der Gesundbrunnen, sprudelt immer noch. Einige Pollnower scheuten nicht den steilen Weg hinunter und herauf, um von dem köstlichen Nass zu trinken.

Am Abfahrtstage waren Bürgermeister Lipski und Kreispräsident Kalinowski zu früher Stunde zum Marktplatz gekommen. Beide gingen durch den Bus und verabschieden jeden mit Handschlag und sprachen die wohltuenden Worte, dass Pollnow die gemeinsame Heimat der früheren und heutigen Pollnower ist.

 

geschrieben : vom Heimatfreund Manfred Stüwer

*
Anmerkung der Redaktion von www.pollnow.de:

Die Freundschaft der alten Pollnower mit den heutigen polnischen Einwohnern verdanken wir insbesondere auch denjenigen, die in

schwierigen Zeiten, vor allem vor dem Fall der Mauer und vor der Wende den Kontakt mit der Heimat aufrecht erhalten

haben. Unvergessen sind dabei neben Kurt Glienke auch Lothar Schröder, der von Schweden aus die erste Reise nach Pollnow antrat, Peter und Herta Mohr aus Heide, die in den 1980er Jahren bereits Busfahrten nach Pollnow organisierten,  ferner Pastor Hans-Georg Meinhof, Sohn des letzten evangelischen Pastors in Pollnow, vormals Vorsitzender des Konvents evangelischer Gemeinden in Pommern, der für die Pollnower eine Reihe evangelischer Gottesdienste in der Heimatstadt gestaltete, wir verdanken sie insbesondere Margot Knaub, die viele Jahre unermüdlich für ihre Heimat arbeitete, in Celle Treffen der Pollnower Bismarckschüler veranstaltete, die Pollnower zusammenhielt und mehrere Reisen nach Pollnow organisierte und mit gestaltete. Ferner verdanken wir die Freundschaft einer Reihe von alten Pollnowern, die persönliche, private Kontakte mit den heute in ihrer Heimat lebenden Menschen knüpften, sobald es möglich war, zu reisen. Für Westdeutsche war dies seit 1974 erlaubt. Brunhilde Störp, geb. Bork, Ruth Litsche, geb. Rosenow und Sigrid Lux, geb. Maasch seien hier nur stellvertretend genannt. Diese Pollnower/-innen hätten aber wenig erreicht, wenn es in Pollnow vor der Wende nicht schon sympathische,  freundschaftlich gesonnene polnische Einwohner gegeben hätte, die das harte Schicksal der Vertreibung nachvollziehen konnten und die die Deutschen damals bereits wie Brüder und Schwestern gastfreundschaftlich  aufnahmen. Diese Freundschaften halten bis heute an.


 

[Start]    [Geschichte]    [Aktuelles]    [Gemeinden]    [Literatur]    [Karten]    [Genealogie]    [Links]

 

Erstellt von Jürgen Lux. Letzte Aktualisierung: 29.12.2011