Gefallene
des 1. Weltkriegs aus Sydow
Vor der Sydower
Kirche steht ein großer Findling. Dieser war ursprünglich den Gefallenen des 1.
Weltkrieges gewidmet. Die Inschrift war bis Herbst 2013 zugegipst, an der Stelle
des ursprünglichen Textes „Unseren gefallenen Helden 1914-1918“ war eine Tafel
mit der polnischer Inschrift: „Cześć! Poleglym w walce z Hitleryzmem“ angebracht,
welche an die Gefallenen erinnern soll, die während des Nationalsozialismus
umgekommen sind. Das in den Stein eingemeißelte „Eiserne Kreuz“ wurde entfernt,
der Adler ist verschwunden. In unmittelbarer Nähe des Denkmals sollen sich inoffizielle
Gräber von Soldaten befinden, die beim Einmarsch der Roten Armee in Sydow gefallen
sind.
Original-Ansichtskarte, erhalten von
Margret Ott
Die Einweihungsfeier
des Kriegerdenkmals fand am 28. Mai 1921 statt. Über sie berichtet ein
ausführlicher Artikel in der Pollnower Zeitung, Anzeigeblatt der städtischen
Behörden, Nr. 69 (1921) am Mittwoch, den 31. Mai 1921. In der Nr. 70 der
Pollnower Zeitung werden sämtliche Namen der Gefallenen Sydower
aufgeführt.
Der besseren Übersicht wegen sind
diese Namen der Gefallenen noch
einmal extra aufgelistet.
Am Mittwoch, den 14. Mai 2014 ist nach
93 Jahren die Wiedereinweihung des Denkmals geplant. 68 Jahre lang, von 1945
bis 2013 war die Inschrift verdeckt. In der Zeit des „Kalten Krieges“ und auch noch in den
Jahren danach war eine Versetzung des Denkmals in seinen ursprünglichen Zustand
schwer vorstellbar bzw. stieß auf Widerstände. Die Zeiten haben sich jedoch
stark verändert. Heute ist Polen nicht nur in der NATO und in der Europäischen
Union, sondern dem Schengener Abkommen beigetreten. Es besteht absolute
Reisefreiheit und ein gemeinsamer Arbeitsmarkt. An der Geschichte der Region,
des „Sydower Hochlandes“,
besteht ein zunehmendes Interesse. Mehr und mehr Freundschaften zwischen
Deutschen und Polen in der Gemeinde Pollnow und in
Sydow werden geknüpft.
Die polnische Kirchengemeinde zusammen mit dem katholischen Pfarrer von Sydow
Witold Karczmarczyk planen am 14. Mai um 17 Uhr:
·
Die Wiedereinweihung des alten
Kriegerdenkmals. Es wurde eine polnische Tafel entfernt, die nach 1945 den Text
„Unseren gefallenen Helden 1914-1918“ zudeckte.
·
Die Einweihung eines neuen Denkmals,
auf dem der Helden gedacht wird, die während des Nationalsozialismus den Tod
fanden. Dazu wird die Tafel wieder verwendet, die seit 1945 auf dem alten
Gefallenendenkmal angebracht war. Die Übersetzung des polnischen Textes lautet:
„Zu Ehren der im Kampf gegen des Nationalsozialismus Gefallenen“. Vorgesehen
ist, die deutsche Übersetzung als Hinweisschild neben dem neuen Denkmal
anzubringen.
·
Die Einweihung einer Tafel mit allen
Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges aus Sydow, die bereits 2012 im Innern
der Sydower Kirche angebracht wurde.
·
Die Einweihung zweier bunter Kirchenfenster
mit den Motiven der vier Evangelisten Petrus, Paulus, Lukas und Johannes, gestiftet
von den Familien von Woedtke und von Lettow-Vorbeck, die in früheren Jahrhunderten Patrone der
Kirche waren.
Es
ist vorgesehen, daß der Festgottesdienst vom Kösliner Bischof Pawel Cieslik mit gestaltet und von ihm
persönlich die Einweihungen vorgenommen werden. Im Anschluß
an den Gottesdienst ist ein Zusammentreffen der angereisten ehemaligen und der heutigen
Sydower sowie aller Freunde des pommerschen Dorfes im „Sydower
Hochland“ geplant.
Die
ehemaligen Sydower haben mit ihren Spenden, zu denen
bereits vor zwei Jahren und noch einmal im Juli 2013 aufgerufen wurde, die Finanzierung
der Projekte ermöglicht.
Weitere
Spenden sind herzlich willkommen und werden zweckgebunden für die
Einweihungsfeier im Mai und für weitere Sydower Projekte
verwendet. Unter anderem ist auf dem Sydower Friedhof
auf dem Sandberg die Schaffung eines Lapidariums mit den Resten ehemaliger deutscher
Grabsteine geplant. Da mehrere Sydower wiederholt angefragt
haben, sei hier noch einmal die Bankverbindung für Überweisungen von Spenden
angegeben:
IBAN: DE74 603 900 00 0617 144 001
BIC: GENODES1BBV
Bank:
Vereinigte Volksbank AG
Kontoinhaber:
Jürgen Lux
Leider
können keine steuerabzugsfähigen Spendenbescheinigungen ausgestellt werden, da
es sich hier um keine Aufgaben eines gemeinnützigen Vereines handelt.
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Erstellt
von Jürgen Lux. Letzte Aktualisierung 21.04.2014