Geschichte der Stadt Pollnow:

2.) Bis zur Reformation

Pollnow wird das erste Mal in einer Urkunde vom 13. Juli 1307 genannt (damalige Schreibweise: "Polnow"). Die Markgrafen Ott, Hermann und Waldemar von Brandenburg versprechen dem Peter von Neuenburg aus dem Geschlechte der Swenzonen, ihn im Besitz seiner Schlösser (Rügenwalde, Schlawe, Pollnow, Tuchel und Neuenburg) zu lassen.

Die Kreuzritter besaßen Pollnow zu keiner Zeit. Dies ist in einigen Geschichtsbüchern unkorrekt dargestellt. Pollnow befand sich 1313 etwa 4 Meilen außerhalb der Ordensgrenze.

1319 angebliche deutsche Stadtgründung in Pollnow (historisch ist das genaue Gründungsjahr nicht gesichert). Neben bäuerlicher Bevölkerung ließen sich Händler und Handwerker nieder. Die Siedler brachten ihre Sprache, Sitten, Trachten und Sagen mit. Durch Vermischung mit den Wenden entstand pommersches Volkstum.

Das Land Pollnow wurde durch deutsche Gefolgsleute der Brandenburger ab Ende des 13./Anfang des 14. Jahrhunderts besiedelt. Zunächst wurde ein "Vestes Haus", die Pollnower Burg auf dem Kemkenberg errichtet. (Auf Resten des Kemkenberges liegt heute der Pollnower Friedhof). Die Burg wurde bis in das 18. Jh. instandgehalten und verfiel später.

Nach dem Tode des Grafen Peter von Neuenburg (um 1327) kommen die Länder Pollnow und Tuchel an seinen Sohn gleichen Namens, welcher 1333 bis 1353 urkundlich genannt wird und sich gewöhnlich Peter von Polnow oder Herr von Polnow (dominus de Polnow), auch "Herrn Peters Kentzelers Sohn" (sein Vater war Kanzler) nennt.

Peter von Polnow (dominus de Polnow) tritt 1353 Pollnow an den Bischof von Cammin ab. Stadt und Schloß Pollnow gehörten nun zu den Tafelgütern des Bistums Cammin.

1385: Der Heilige Berg bei Pollnow ist ein bekannter Wallfahrtsort.

1436 verpfändet Bischof Siegfried von Cammin Schloß und Land Pollnow an Herzog Bogislaw IX. von Wenden.

1466 wird die Pollnower Schützengilde gegründet.

1472 vertauschte Herzog Erich II. von Pommern, der Pollnow von Bogislaw X. erhalten hatte, Schloß, Stadt und Land Pollnow an seinen "Fürstlich Pommerschen Rat Peter von Glasenapp zu Koprieben" gegen 6 andere Dörfer im Rügenwalder Amt. Die Familie von Glasenapp besaß Pollnow bis 1773.

1472-1489: Im Schloß Pollnow war das Landvogteigericht, dieses wurde 1489 nach Rügenwalde verlegt. Danach erhielt das Schloß das Burg- und Schloßgericht.

1544: Die Kirche auf dem Heiligen Berg ist Tag und Nacht für die Pilger geöffnet, der letzte pommersche Wallfahrtsort , den Pilger noch aufsuchen konnten.

1550: Einführung der Reformation, Erasmus Halvepape wird zum ersten evangelischen Pastor in Pollnow berufen. Das St. Jürgen-Hospital wird eingezogen.

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